Kriminalistik Unabhängige Zeitschrift für die kriminalistische Wissenschaft und Praxis

Kriminalistik

Bereits seit über 75 Jahren erscheint KRIMINALISTIK als Unabhängige Zeitschrift für die kriminalistische Wissenschaft und Praxis. Sie behandelt monatlich Themen wie Kriminalpolitik, Kriminologie, Kriminaltechnik, Strafrecht, Polizeiliche Aus- und Fortbildung sowie Rechtsmedizin. Inklusive Online-Archiv der Kriminalistik seit 1999.

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ISSN 0023-4699

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Beschreibung

Die Kriminalistik liefert monatlich fundierte Informationen und Beiträge  aus der Feder von Fachleuten zu Themen wie Kriminalpolitik,  Kriminalistik, Kriminologie, Kriminaltechnik, Strafrecht, Polizeiliche  Aus- und Fortbildung und Rechtsmedizin. Rubriken wie Recht Aktuell,  Kriminaltechnik International, Literatur, Kriminalistik Schweiz und  Kriminalistik Österreich sowie Kriminalistik-Campus runden den Inhalt  ab.

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Erscheinungsweise:
11 x jährlich

Aktuelles Heft

Heft 10/2024

Editorial

Faßbender, Joachim / Martin, Sigmund P., Editorial, Krimi 2024, 517

Beiträge

Goertz, Stefan, Ist die Öffentliche Sicherheit Deutschlands in Gefahr? Teil 1, Krimi 2024, 518-525

Der Beitrag untersucht in zwei Teilen unterschiedliche Phänomene und Faktoren – Analyseelemente –, die zeigen, dass die Öffentliche Sicherheit Deutschlands in Gefahr ist. Hierzu werden in Teil 1 u.a. die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik sowie deren Bewertung durch das BKA und Aussagen verschiedene Politikerinnen und Politiker herangezogen. Weitere Analyseelemente sind das Sicherheitsempfinden der Menschen in Deutschland im öffentlichen Raum sowie die Gewaltkriminalität. Teil 2 dieser Artikelserie analysiert dann, wie Organisierte Kriminalität, Cybercrime und verschiedene Phänomene und Akteure des Extremismus die Öffentliche Sicherheit Deutschlands gefährden.

Frey, Matthias / Wiersich, Holger, Bestattungsregeln, Krimi 2024, 525-531

In Deutschland sind eine Vielzahl unterschiedlicher Religionen vertreten, deren Bestattungsrituale nicht immer mit den gegebenen bestattungsrechtlichen Vorschriften vereinbar sind. Das Bestattungswesen ist in Deutschland zudem uneinheitlich geregelt, da es in die Regelungskompetenz der Länder fällt. Berlin hat dabei zuletzt einen großen Schritt in Richtung religionsfreundlicher gesetzlicher Neuregelungen getan. Aber bundesweit adressiert das Bestattungswesen die jeweiligen religiösen Bedürfnisse und damit zugleich die kriminalpolizeiliche Bearbeitung von Leichensachen weiterhin in unterschiedlicher und teilweise unzureichender Weise, wie der nachfolgende Beitrag am Beispiel der muslimischen und jüdischen Glaubensgemeinschaften aufzeigt.

Rahimi, Scherwin, Rechtliche Bewertung von Schnellfeuerkolben auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, Krimi 2024, 532-538

Bump Stocks, auch bekannt als “Schnellfeuerkolben“ sind eine neuere Erfindung der Waffenindustrie. Der Sinn dieser Vorrichtungen besteht darin, halbautomatische Feuerwaffen so zu modifizieren, dass die bei der Schussabgabe entstehende Energie genutzt wird, um die Feuerrate deutlich zu erhöhen. Seit dem Anschlag von Las Vegas beschäftigt die Debatte über ein Verbot von Bump Stocks weiterhin die Behörden und Gerichte in den USA, ohne dass bisher eine endgültige Klarheit hinsichtlich der rechtlichen Bewertung dieser Vorrichtungen erreicht wurde. In Deutschland hingegen wurde dieses Thema bislang vernachlässigt. Diese Arbeit befasst sich mit der juristischen Bewertung von Bump Stocks und untersucht die Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland.

Klapper, Norbert, Erster Polizeibeauftragter des Bundes im Amt – aber das reicht nicht!, Krimi 2024, 538-540

Allum, Felia / Seisselberg, Mara Garavini, Moving beyond stereotypes, Krimi 2024, 540-545

In Part I, this piece assessed gender-specific perceptions and expectations of organized crime actors and how these shape the common image of organized crime. It further looked at the recruitment of women into criminal networks. In the second part of this article, the different roles of women in and their significance for organized crime are examined. Further, women’s exit from organized crime will be discussed. The article concludes with a summary of both contributions and provides an outlook for a way forward.

Schmollinger, Andreas M., Der EU-Politikzyklus aus kriminalstrategischer Sicht, Krimi 2024, 546-551

Der EU-Politikzyklus zur Bekämpfung der organisierten und schweren internationalen Kriminalität kanalisiert die Aktivitäten der Mitgliedstaaten zur Kriminalitätsbekämpfung und bettet sie durch die Festlegung gemeinsamer Prioritäten in einen gesamteuropäischen Kontext ein. Dieser Artikel analysiert den Politikzyklus aus kriminalstrategischer Sicht, beleuchtet seine Entstehung sowie Struktur und diskutiert seinen Mehrwert für die Polizeiarbeit. Im Ergebnis leistet der Politikzyklus trotz einiger Schwächen insbesondere durch seinen koordinierenden Ansatz und die bedarfsgesteuerte Ressourcenallokation einen signifikanten Beitrag zur internationalen Kriminalitätsbekämpfung.

Reuter, Manfred, Neuer Tatbestand im Strafgesetzbuch, Krimi 2024, 551-553

Der Gesetzgeber erweitert mit der Einführung des § 108f StGB die Strafbarkeit bei Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern. Er stellt nunmehr einen unzulässigen Einflusshandel durch Mandatsträger bereits dann unter Strafe, wenn die Interessenwahrnehmung während des Innehabens eines Mandats liegt und mit einem ungerechtfertigten Vermögensvorteil verbunden ist. Der Aufsatz stellt die Neuregelung vor und arbeitet erste Arbeitsdefinitionen für die Tatbestandsmerkmale heraus.

Tampe, Laura / Bondü, Rebecca, LATERAN-IT: Evaluation eines Instruments zur Einschätzung der Ernsthaftigkeit von Ankündigungen islamistisch motivierter terroristischer Taten, Krimi 2024, 554-559

LATERAN-IT ist ein standardisiertes Risikoanalyseinstrument zur Bewertung von Leaking und weiteren Warnsignalen für islamistisch motivierten Terrorismus, das geschulten Anwender*innen die Einschätzung des Risikos einer Tatbegehung erlaubt. Das Instrument zeigte in der Originalstichprobe eine sehr gute Trennschärfe und konnte retrospektiv das Risiko eines islamistisch motivierten Anschlags zuverlässig vorhersagen. Die vorliegende Studie validierte LATERAN-IT an 30 Personen, die eine islamistisch motivierte Tat angekündigt und/oder ausgeführt hatten, um die Übertragbarkeit der Befunde auf unabhängige Fälle zu prüfen. Das Instrument zeigte ähnlich gute Ergebnisse. LATERAN-IT ist somit ein reliables und valides Instrument zur Einschätzung des Risikos eines islamistisch motivierten Anschlags und durch den Einbezug von Leaking eine sinnvolle Ergänzung bestehender Risikoanalyseinstrumente.

Hollenberg, Stefan / Keller, Christoph, Häusliche Gewalt gegen Männer, Krimi 2024, 560-569

Beim Institut für Polizei- und Kriminalwissenschaften (IPK) der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV NRW) ist die Thematik “Häusliche Gewalt gegen Männer“ Untersuchungsgegenstand des nachfolgend vorgestellten Forschungsprojekts. Während in der Regel die Konfiguration von häuslicher Gewalt mit männlichen Tätern und weiblichen Opfern verbunden wird, gibt es relativ wenig Forschung zu Konstellationen von häuslicher Gewalt mit männlichen Opfern. In einem ersten Schritt des Projekts wurden bestehende einschlägige nationale und internationale empirische Studien gesichtet. Der nachfolgende Beitrag führt Ergebnisse schlussfolgernd zusammen, stellt Risikofaktoren vor und schließt mit Handlungsempfehlungen ab.

Kriminalistik – Schweiz

Seiler, Marcel, Erstes Urteil zur Anwendung der neuen präventiv-polizeilichen Maßnahmen zur Verhinderung terroristischer Aktivitäten (PMT-Maßnahmen), Krimi 2024, 570-574

Kriminalistik – Campus

Banzhaf, Maren, Personal- und Sachbeweis bei Cold-Case-Ermittlungen – Chancen und Risiken von Zeugenaussagen und DNA-Spuren für die Wahrheitsfindung im Strafprozess, Krimi 2024, 575-580

Die Sicherheitsbehörden sind mit der Situation konfrontiert, dass schwerste Straftaten mit den zur Verfügung stehenden rechtlichen Befugnissen und den aktuellen kriminaltechnischen Methoden nicht immer aufgeklärt werden können. Der folgende Beitrag widmet sich diesen Bedingungen und betrachtet die Möglichkeiten, die sich im Verlauf der Weiterentwicklung der kriminaltechnischen Ermittlungsmethoden insbesondere auf dem Gebiet der DNA-Analytik ergeben und setzt diese in den Kontext der daraus entstehenden Schwierigkeit, neue Erkenntnisse des Sachbeweises mit Erkenntnissen des Personalbeweises in Einklang zu bringen. Der Autorin gelingt es, durch die Analyse der beschriebenen Aspekte, Handlungsempfehlungen für die Praxis zu formulieren, die zu erfolgreichen Cold-Case Ermittlungen beitragen können.

Literatur

Vahle, Jürgen, Satzger/Schluckebier/Werner, Strafgesetzbuch, Krimi 2024, 580

Autoren

 KD i.H. Joachim Faßbender, Prof. Dr. Sigmund P. Martin, LL.M. (Yale)