09.12.2016

Bericht zum Arbeitsschutz: Weniger Arbeitsunfälle, aber mehr Berufskrankheiten

2015 sank die Zahl der Arbeitsunfälle im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent. Zugenommen hat dagegen die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten (plus: 6,3 Prozent). Das geht aus dem Bericht "Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2015" hervor, den das Bundeskabinett jetzt beschlossen hat.

Rückgang der Arbeitsunfälle
2015 wurden rund 945.000 Arbeitsunfälle gemeldet. Das sind 11.000 weniger als im Jahr davor, was einem Rückgang um 1,2 Prozent entspricht. Gleichzeitig ist die Zahl der Erwerbstätigen um eine knappe Million auf 40,3 Millionen Menschen angestiegen. Auch die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist gesunken. 2015 wurden 605 Fälle registriert - 34 weniger als im Vorjahr (minus 5,3 Prozent).

Mehr Wegeunfälle
Die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle zur Arbeit ist gegenüber dem Vorjahr um rund 4.800 Fälle angestiegen. Von den insgesamt 180.000 Wegeunfällen waren 353 tödlich. Das sind 21 mehr als im Vorjahr. Mögliche Gründe hierfür sieht die Bundesregierung in den Witterungsbedingungen und im Pendlerverhalten.

Mehr Berufskrankheiten anerkannt
2015 wurden rund 81.000 Fälle mit Verdacht auf Berufskrankheit angezeigt. Das sind 8,8 Prozent mehr als 2014. Anerkannt wurden knapp 18.000 Fälle, was einem Anstieg um 6,3 Prozent entspricht. Die Bundesregierung erklärt den Anstieg u.a. mit der Aufnahme von vier neuen Berufskrankheiten in die entsprechende Verordnung: Hautkrebs durch UV-Strahlung, Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch Heben und Tragen, Kehlkopfkrebs durch Umgang mit bestimmten Chemikalien und das Carpaltunnelsyndrom.

Die Zahl der Todesfälle aufgrund einer Berufskrankheit ist 2015 hingegen um 2,2 Prozent auf 2.415 gesunken.

Weniger Krankheitstage
Die Zahl der Krankheitstage ist leicht rückläufig: 2015 war jeder Beschäftigte im Schnitt 11,7 Tage krank, während die durchschnittlichen Fehlzeiten 2014 bei 12,2 Tage lagen. Die häufigsten Gründe für krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeiten sind Muskel-Skelett- oder psychische Erkrankungen.

Bundesregierung PM vom 9.12.2016