Stresstest: EBA veröffentlicht Methodik und Szenarien
Die gemeinsame Methodik und die Annahmen, die ihr zugrunde liegen, decken eine große Bandbreite von Risiken ab: Kredit-, Markt- und Verbriefungsrisiken, Refinanzierungs- sowie Staatsrisiken. Die Methodik stützt sich auf eine Reihe von Schlüsselannahmen und sichert eine einheitliche Anwendung der Szenarien. Dazu gehören die Annahme einer statischen Bilanz, die bilanzverändernde Maßnahmen der Banken ausschließt, vorgeschriebene Ansätze für Markt- und Verbriefungsrisiken und verschiedene Ober- und Untergrenzen für Zinserträge, risikogewichtete Aktiva und Handelsergebnis. Weitere Schlüsselkomponenten der Methodik sind die Anwendung von Abschlägen auf Staatsanleihen, die zu Marktwerten bewertet werden, und ein plötzlicher Anstieg der Refinanzierungskosten der Banken, der sich konservativ asymmetrisch auf die Aktiv- und Passivseite auswirkt.
Zusammen mit der Methodik veröffentlichte die EBA auch die makroökonomischen Szenarien, die im Stresstest angewandt werden sollen. Während das Basis-Szenario die erwartete wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone widerspiegelt, deckt das adverse Szenario, das der Europäische Ausschuss für Systemrisiken ESRB entwickelt hat, die wichtigsten systemischen Risiken für den europäischen Bankensektor ab:
- einen Anstieg der globalen Anleiherenditen, der durch eine abrupte Umkehrung der Risikobewertung - insbesondere von aufstrebenden Volkswirtschaften - verstärkt wird,
- ein weiterer Verfall der Kreditqualität in Ländern mit schwacher Nachfrage,
- das Stagnieren politischer Reformen, das das Vertrauen in die Nachhaltigkeit öffentlicher Haushalte gefährdet und
- das Ausbleiben notwendiger Bilanzsanierungen von Banken, um tragbare Refinanzierungen zu ermöglichen.