17.01.2019

Aussetzung der Steuerfestsetzung nach § 165 Abs. 1 Satz 4 AO

Mit BMF-Schreiben v. 10.1.2019 hat die Finanzverwaltung die bislang angeordnete Aussetzung der Steuerfestsetzung hinsichtlich § 8c Satz 1 KStG a.F.  sowie des § 8c Abs. 1 Satz 1 KStG a.F. aufgehoben.

BMF-Schreiben
BMF-Schreiben v. 10.1.2019 - IV A 3 - S 0338/17/10007, DOK 2018/1023483

AO § 165 Abs. 1 Satz 4
KStG a.F. § 8c Abs. 1

Das BVerfG hatte mit Urteil v. 29.3.2017 - 2 BvL 6/11, BGBl. I 2017, 1289 die Verfassungswidrigkeit der Verlustabzugsbeschränkung nach § 8c Satz 1 KStG a.F. bzw. § 8c Abs. 1 Satz 1 KStG a.F. festgestellt und den Gesetzgeber verpflichtet, sie bis zu einer gesetzlichen Neuregelung nicht anzuwenden. Darauf hatte die Finanzverwaltung mit einer Aussetzung der Steuerfestsetzung nach § 165 Abs. 1 Satz 4 AO für unmittelbare schädliche Beteiligungserwerbe von Anteilen an Kapitalgesellschaften vor dem 1.1.2016 reagiert (BMF-Schreiben v. 18.6.2018 - IV A 3 - S 0338/17710007, BStBl. I 2018, 702).

Nachdem die Vorschrift des § 8c Satz 1 KStG a.F. sowie des § 8c Abs. 1 Satz 1 KStG aF. durch Art. 6 des Gesetzes zur Vermeidung von Umsatzsteuerausfällen beim Handel mit Waren im Internet und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften v. 11.12.2018 (BGBl. I 2018, 2338) rückwirkend ab dem 1.1.2008 aufgehoben wurde, entfällt auch die bislang angeordnete Aussetzung der Steuerfestsetzung mit sofortiger Wirkung. Ein Ruhen lassen außergerichtlicher Rechtsbehelfsverfahren kommt insoweit nicht mehr in Betracht.
 

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