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18.12.2015

Hotelbetreiber müssen für das bloße Bereitstellen von Fernsehgeräten in Hotelzimmern keine Urhebervergütung zahlen

BGH 17.12.2015, I ZR 21/14

Das bloße Bereitstellen von Einrichtungen, die eine Wiedergabe urheberrechtlich geschützter Werke und Leistungen ermöglichen oder bewirken, stellt keine öffentliche Wiedergabe dar. Der Betreiber eines Hotels muss der GEMA daher keine Vergütung für das Bereitstellen von Fernsehgeräten in den Hotelzimmern zahlen, wenn die Hotelgäste mit diesen Geräten die ausgestrahlten Fernsehprogramme nur über eine Zimmerantenne empfangen können.

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18.12.2015

Zur Bemessung des Beschwerdewertes bei einer Verurteilung zur Räumung und Herausgabe eines Kleingartens

BGH 26.11.2015, III ZB 84/15

§ 8 ZPO findet auch auf Kleingartenpachtverhältnisse i.S.d. Bundeskleingartengesetzes Anwendung. Ist das Ende des streitigen Miet- oder Pachtverhältnisses weder bestimmt noch sonst näher bestimmbar, so ist im Rahmen der Wertbemessung gem. § 8 ZPO die in § 9 ZPO festgelegte Höchstgrenze des dreieinhalbfachen Jahresbetrages entsprechend anzuwenden.

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18.12.2015

Missbrauch? Zum Betrieb einer Website in einem Mitgliedstaat mit niedrigerem Mehrwertsteuersatz

EuGH 17.12.2015, C-419/14

Die Übertragung des Know-hows, durch das der Betrieb der Erotik-Website livejasmin.com ermöglicht wurde, von Ungarn nach Madeira, wo der Mehrwertsteuersatz niedriger ist, stellt für sich genommen keine missbräuchliche Praxis dar. Hingegen ist es als Missbrauch anzusehen, wenn durch die Übertragung verschleiert werden soll, dass die Website in Wirklichkeit von Ungarn aus betrieben wird.

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17.12.2015

Vorsteuervergütung: Wahl des Vergütungszeitraums

FG Köln 24.11.2015, 2 K 3930/11

Zum Vergütungsverfahren bestimmt § 60 S. 1 UStDV, dass der Vergütungszeitraum nach Wahl des Unternehmers ein Zeitraum von mindestens drei Monaten bis zu höchstens einem Kalenderjahr ist. Dabei ist ein Vorsteuervergütungsantrag, der einen Zeitraum betrifft, der bereits Gegenstand eines weiteren Vorsteuervergütungsantrags und Vorsteuervergütungsbescheides ist, nicht statthaft.

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17.12.2015

Zur Übernahme von Exklusivinterviews in Fernsehsendungen

BGH 17.12.2015, I ZR 69/14

Für eine Berufung auf des Zitatrecht (§ 51 UrhG) im Zusammenhang mit der Übernahme von Teilen eines Exklusivinterviews in Fernsehsendungen eines konkurrierenden Senders ist es nicht erforderlich, dass sich der Zitierende in erheblichem Umfang mit dem übernommenen Werk auseinandersetzt. Es reicht aus, dass das fremde Werk als Erörterungsgrundlage für selbständige Ausführungen des Zitierenden erscheint.

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17.12.2015

Verweigerte Beförderung von Reisegepäck stellt keine Verspätung bei der Luftbeförderung dar

BGH 13.10.2015, X ZR 126/14

Sollten Reisende, Reisegepäck oder Güter nicht zum Urlaubsort befördert werden, stellt dies keinen Fall der Verspätung bei der Luftbeförderung i.S.v. von Art. 19 MÜ dar. Sollten vor einem Flug Reisegepäckstücke (hier: eine kleinere Pressluftflasche) aussortiert werden, weil sie nach den Luftsicherheitsvorschriften möglicherweise nicht mittransportiert werden dürfen, muss das Luftfahrtunternehmen grundsätzlich Kontakt zum Fluggast aufnehmen, um ihm Gelegenheit zur Aufklärung zu verschaffen.

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17.12.2015

Einsatz von "Uber Black" wettbewerbswidrig

KG Berlin 11.12.2015, 5 U 31/15

Das Geschäftsmodell "Uber Black", das Benutzern von Smartphones eine Applikation mit der Bezeichnung "Uber Black" zur Verfügung stellt, die es ermöglichen soll, Mietwagen mit Fahrern anzufordern, verstößt gegen das Wettbewerbsrecht.

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16.12.2015

Zur Unzulässigkeit von "No-Reply"-Bestätigungsmails mit Werbezusätzen

BGH 15.12.2015, VI ZR 134/15

"No-Reply"-Bestätigungsmails mit werblichem Inhalt können eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts darstellen. Das gilt jedenfalls dann, wenn die Zusendung der E-Mail gegen den erklärten Willen des Verbrauchers geschieht.

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16.12.2015

Behandlung von regelmäßig wiederkehrenden Einnahmen in Form von Beiträgen für eine Direktversicherung

FG Köln 24.9.2015, 15 K 3676/13

Als "kurze Zeit" i.S.d. § 11 EStG ist ein Zeitraum von 10 Tagen anzusehen. Da zu der Frage der Konkurrenz von § 11 Abs. 1 S. 2 zu § 38 a Abs. 1 S. 2 u. 3 EStG für regelmäßig wiederkehrende Einnahmen, die kein laufender Arbeitslohn sind, (soweit ersichtlich) bisher keine höchstrichterliche Rechtsprechung ergangen ist, wurde die Revision zugelassen.

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16.12.2015

Luftverkehrsrechtliche Gefährdungshaftung gilt auch für ʺPrivatpilotenʺ

OLG Hamm 19.11.2015, 27 U 47/15

Als Luftfrachtführer haftet auch ein nicht gewerblich tätiger ʺPrivatpilotʺ gem. § 45 LuftVG für Schäden, die seine vereinbarungsgemäß beförderten Passagiere beim Absturz des Flugzeuges erleiden. Es handelt sich insoweit nicht um eine bloße rechtsunverbindliche Gefälligkeit, wenn der Pilot für die Beförderung eine Kostenbeteiligung von einigen hundert Euro erhält (hier 600 €).

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