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Aktuelle Urteile im Steuerrecht, Gesellschaftsrecht, Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht, Zivilrecht, Zivilverfahrensrecht, Öffentliches Recht und Strafrecht

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10.06.2013

Werbung "mit über 7.000 Vitalstoffen" in "Original Spiruletten mit Gerstengras" unzulässig

OLG Hamm 30.4.2013, 4 U 149/12

Werbeaussagen, mit denen für "Original Spiruletten mit Gerstengras" in der Weise geworben wird, dass das Produkt "über 7.000 Vitalstoffe" enthalte und Gerstengras "das vitalstoffreichste Lebensmittel der Welt" sei, sind irreführend. Der nährwertbezogene Begriff "Vitalstoffe" ist in der Anlage zur HCVO nicht aufgeführt und darf deswegen nicht verwandt werden; er ist unspezifisch und für den wissenschaftlichen Gebrauch ungeeignet, weil er eine große Anzahl verschiedener Substanzen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen zusammenfasst.

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10.06.2013

Zum Kursverlust bei Schuldverschreibungen und den negativen Einnahmen aus Kapitalvermögen

FG Köln 26.2.2013, 5 K 529/10

§ 20 Abs. 2 Nr. 4 S. 2 EStG bewirkt, dass der Ertrag nach der Marktrendite ermittelt wird und deshalb auch dort die Vermischung von Zinsertrag und einem Vorgang auf der Vermögensebene stattfindet bzw. stattfinden kann. Die Vorschrift führt nicht nur dazu, dass eine positive Rendite (Veräußerungsgewinn), sondern auch dazu, dass eine negative Marktrendite (Veräußerungsverlust) steuermindernd zu berücksichtigen ist.

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10.06.2013

Zum Auswahlermessen des Gerichts im Verfahren nach § 36 Abs. 1 Nr. 3 ZPO im Hinblick auf die Brüssel-I-Verordnung

BGH 6.5.2013, X ARZ 65/13

§ 36 Abs. 1 Nr. 3 ZPO findet Anwendung, wenn hinsichtlich eines Antragsgegners im Inland lediglich ein besonderer Gerichtsstand nach unionsrechtlichen Zuständigkeitsbestimmungen begründet ist und die anderen Antragsgegner ihren allgemeinen Gerichtsstand im Inland haben. Ergibt sich der Gerichtsstand eines Antragsgegners aus einer abschließenden Zuständigkeitsbestimmung der Brüssel-I-Verordnung, ist das Auswahlermessen des Gerichts im Verfahren nach § 36 Abs. 1 Nr. 3 ZPO eingeschränkt.

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10.06.2013

Einkünfte einer ausländischen Künstleragentur: Steuerabzug rechtmäßig

FG Düsseldorf 24.4.2013, 15 K 1802/09 E

Der Steuerabzug nach § 50a Abs. 4 S. 1 Nr. 1 EStG 1997/1999 bei den Einkünften aus der Überlassung von Künstlern durch eine ausländische Künstleragentur ist rechtmäßig. Bei einem Festpreis einschließlich Material-Leihgebühren und Tantieme handelt es sich um eine einheitliche Vergütung, die durch künstlerische Darbietungen im Inland erzielt worden ist; auf die höchstpersönliche Darbietung künstlerischer Leistungen kommt es nicht an, so dass die Rechtsform der Agentur unerheblich ist.

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07.06.2013

Presse kann Recht auf Einsicht in die vollständigen Handelsregisterakten einer Firma haben

OLG Hamm 20.6.2012, 27 W 41/12

Einem Angehörigen eines Presseorgans ist für eine verdeckte Recherche die Einsichtnahme in die vollständigen Handelsregisterakten einer Firma zu gestatten (Sonder- und Hauptband). Zum Schutz der Recherche kann es geboten sein, der betroffenen Firma das Akteneinsichtsgesuch nicht mitzuteilen.

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07.06.2013

Tierhalterhaftung auch ohne Einverständniserklärung

BGH 30.4.2013, VI ZR 13/12

Für die Erfüllung der tatbestandlichen Voraussetzungen des § 833 S. 1 BGB ist es grundsätzlich unerheblich, ob derjenige, der von einem Pferd stürzt, mit oder ohne Einverständnis des Inhabers der tatsächlichen Sachherrschaft reiten wollte. Allerdings kann die Tierhalterhaftung trotz Erfüllung der tatbestandlichen Voraussetzungen ausnahmsweise entfallen, wenn etwa der Geschädigte sich mit der Übernahme des Pferdes oder der Annäherung an ein solches bewusst einer besonderen Gefahr aussetzt, die über die normalerweise mit dem Reiten oder der Nähe zu einem Pferd verbundenen Gefahren hinausgeht.

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07.06.2013

Winterdienstvereinbarung zwischen Unternehmer und Grundstückseigentümer ist Werkvertrag

BGH 6.6.2013, VII ZR 355/12

Verpflichtet sich ein Unternehmer vertraglich, auf einem Grundstück den Winterdienst zu versehen, so ist darin ein Werkvertrag zu sehen, dessen Werkerfolg maßgeblich darin besteht, dass die Gefahrenquellen Schnee oder Eis beseitigt werden. Erfüllt der Unternehmer seine vertragliche Verpflichtung unvollständig, ist das geschuldete Werk mangelhaft und die Vergütung kann entsprechend gemindert werden (§ 638 BGB).

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07.06.2013

SDAX-Unternehmen lassen sich bei Jahresabschlüssen Zeit

Mittelständische börsennotierte Unternehmen brauchen für die Veröffentlichung ihrer Jahreszahlen fast drei Monate und liegen damit im Vergleich der Abschlusszeiten deutscher Unternehmen sowie international auf einem der hintersten Plätze. Dies ist das Ergebnis der Studie "Close Cycle Ranking 2013" des Beratungshauses ifb group und des europäischen Beratungsnetzwerks BPM International.

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07.06.2013

Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz beschlossen

Das geplante Gesetz zur Verbesserung der steuerlichen Förderung der privaten Altersvorsorge (Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz-AltvVerbG) kann alsbald in Kraft treten. Der Bundesrat hat am 7.5.2013 dem im Vermittlungsausschuss gefundenen und vom Bundestag bereits angenommenen Ergebnis zugestimmt. Mit der Neuregelung sollen insbesondere die Regeln zur Eigenheimrente vereinfacht, der Erwerbsminderungsschutz verbessert und die Verbraucher besser über die verschiedenen Altersvorsorgeprodukte informiert werden.

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07.06.2013

Zur Einkünfteerzielungsabsicht bei Mietvertragsübernahme

BFH 22.1.2013, IX R 13/12

Tritt der Erwerber eines Mietobjekts in einen bestehenden Mietvertrag ein, so wird seine Einkünfteerzielungsabsicht auf der Grundlage der Auslegung dieses Mietvertrags durch den Umgang des Erwerbers mit ihm indiziert. Entscheiden ist insbesondere auch der Umgang mit einer noch laufenden Befristung und/oder Eigenbedarfsklausel.

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