Steuerrecht
Das müssen Sie im Steuerrecht wissen! Aktuelle Urteile und Beschlüsse in Kurzfassungen, BMF-Schreiben sowie Informationen über Gesetzgebungsvorhaben.
Online-Dossier: Die Reform der Grundsteuer
Nachdem das BVerfG das System der grundsteuerlichen Bewertung für verfassungswidrig erklärt hatte, erließ der Bundesgesetzgeber ein aus drei Gesetzen bestehendes Paket, um die Vorgaben umzusetzen. Die auf Grundlage der neuen Werte errechnete Grundsteuer ist ab 1.1.2025 zu zahlen.
Mit diesem Online-Dossier geben wir Ihnen fortlaufend einen Überblick über die aktuellen rechtlichen Diskussionen in Sachen Reform der Grundsteuer.
Online-Dossier: Kryptowährung – Blockchain – Smart Contract – NFT
Distributed Ledger Technologies (DLT) sind längst kein Novum mehr. Dabei hat der globale Erfolg der Kryptowährung „Bitcoin“ der Variante der Blockchain einen erhöhten Bekanntheitsgrad verschafft. Es mangelt allerdings (noch) an flächendeckendem Einsatz derartiger Technologien – jedenfalls im Rechtsverkehr, obwohl sich diese etwa auch für die Abgabe rechtsgeschäftlicher Erklärungen oder automatische Vertragsschlüsse eignen. Immerhin gibt es zur auf Blockchain basierenden Kryptowährung „Bitcoin“ schon erste Rechtsprechung.
Mit diesem Online-Dossier geben wir Ihnen fortlaufend einen Überblick über die aktuellen rechtlichen Diskussionen in Sachen Kryptowährung & Co.
Auch ein Werksgelände kann eine großräumige Arbeitsstätte bzw. einen Tätigkeitsmittelpunkt darstellen
FG Düsseldorf 21.10.2013, 11 K 2103/12 E WeiterlesenZum Abzug von Aufwendungen für einen häuslichen Telearbeitsplatz
FG Düsseldorf 8.8.2013, 11 K 1705/12 E WeiterlesenZum Abzug von Zinsaufwendungen aus der Refinanzierung von Kapitallebensversicherungen
BFH 27.8.2013, VIII R 3/11 WeiterlesenZur Bindungswirkung einer Lohnsteueranrufungsauskunft auch gegenüber dem Arbeitnehmer
BFH 17.10.2013, VI R 44/12 WeiterlesenKosten eines verwaltungsgerichtlichen Streites sind absetzbar
FG Münster 27.11.2013, 11 K 2519/12 E WeiterlesenLieferungen von Beatmungsmasken durch Zahntechniker sind nicht von der Steuersatzermäßigung erfasst
BFH 24.10.2013, V R 14/12 WeiterlesenKosten eines die Erstausbildung vermittelnden Studiums sind grundsätzlich nicht abziehbar
BFH 5.11.2013, VIII R 22/12 WeiterlesenAnwendungsvorrang: Verhältnis nationales Recht und Unionsrecht
BFH 24.10.2013, V R 17/13 WeiterlesenNettolohnvereinbarung: Einkommensteuernachzahlung durch den Arbeitgeber ist nicht auf einen Bruttobetrag hochzurechnen
FG Düsseldorf 3.12.2013, 13 K 2184/12 E WeiterlesenWiderruf einer Stromversorgererlaubnis stellt keine Gewerbeuntersagung dar
FG Hamburg 8.8.2013, 4 V 91/13 WeiterlesenZur Bewertung des geldwerten Vorteils in Form der Teilnahme an einer Schiffskreuzfahrt
Schleswig-Holsteinisches FG 4.9.2013, 2 K 23/12 WeiterlesenVorabentscheidungsersuchen: Auslegungsfragen im Zusammenhang mit dem Kernbrennstoffsteuergesetz
FG Hamburg 19.11.2013, 4 K 122/13 WeiterlesenZum Grundsatz der Verhältnismäßigkeit im Rahmen des Entschließungsermessens bei der Festsetzung eines Verzögerungsgeldes
Schleswig-Holsteinisches FG 25.9.2013, 2 V 102/13 WeiterlesenNichtabzugsfähigkeit der Kosten einer erstmaligen Berufsausbildung als vorweggenommene Werbungskosten verfassungsgemäß
Schleswig-Holsteinisches FG 4.9.2013, 2 K 159/11 WeiterlesenZum Vorliegen außergewöhnlicher Belastungen hinsichtlich der Kosten für die operative Entfernung überstehenden Fettgewebes
Schleswig-Holsteinisches FG 14.8.2013, 5 K 238/12 WeiterlesenEinkommensteuererklärung: Zum Merkmal der Eigenhändigkeit einer - lediglich als Telekopie übermittelten - Unterschrift
Schleswig-Holsteinisches FG 19.9.2013, 1 K 166/12 WeiterlesenSteuerbefreiung von Privatkliniken ohne sozialrechtliche Zulassung als Krankenhaus
Schleswig-Holsteinisches FG 17.7.2013, 4 K 104/12 WeiterlesenDIN-Normen und Qualitätssicherung bzw. Auditierung können menschliches Versagen nicht gänzlich ausschließen
FG Rheinland-Pfalz 30.10.2013, 4 K 2591/12 WeiterlesenVerdeckte Gewinnausschüttung ist keine Schenkung
FG Münster 24.10.2013, 3 K 103/13 Erb WeiterlesenKein grunderwerbsteuerliches Konzernprivileg bei Halten der Anteile im Privatvermögen
FG Münster 15.11.2013, 8 K 1507/11 GrE WeiterlesenZur Kindergeldberechtigung eines als unbeschränkt steuerpflichtig behandelten Saisonarbeiters
BFH 18.7.2013, III R 9/09 WeiterlesenBefreiung von der Körperschaftsteuer für die Abgabe von Zytostatika durch eine Krankenhausapotheke
BFH 31.7.2013, I R 82/12 u.a. WeiterlesenKein Herstellerprivileg für die Herstellung anderer Produkte als Energieerzeugnisse
BFH 29.10.2013, VII R 26/12 WeiterlesenBeherbergung der Begleitpersonen von Patienten unterliegt der Umsatzsteuer
FG Münster 19.11.2013, 15 K 2352/10 U WeiterlesenKosten für hochwertige Tombolapreise nicht von der Steuer absetzbar
FG Köln 26.9.2013, 13 K 3908/09 WeiterlesenBesteuerungsrecht für die Hinzurechnung des Unterschiedsbetrages nach § 5a EStG 2002 bei Veräußerung eines Mitunternehmeranteils
BFH 13.11.2013, I R 67/12 WeiterlesenSchweizer Erbe hat Anspruch auf denselben Freibetrag wie ein in Deutschland lebender Erbe
FG Düsseldorf 27.11.2013, 4 K 689/12 Erb WeiterlesenEuGH-Vorlage: Entstrickungsbesteuerung auf dem Prüfstand
FG Düsseldorf 5.12.2013, 8 K 3664/11 F WeiterlesenZur Zulässigkeit des Flächenschlüssels bei der Vorsteueraufteilung von gemischt genutzten Gebäuden
BFH 22.8.2013, V R 19/09Im Anschluss an eine Umsatzsteuer-Sonderprüfung vertrat das Finanzamt die Auffassung, nach § 15 Abs. 4 S. 3 UStG 1999 in der Fassung des StÄndG 2003 seien die Vorsteuern ab Januar 2004 nach einem Flächenmaßstab aufzuteilen. Bei einem Flächenanteil der steuerpflichtig vermieteten Geschäftsräume von 34,4 % führe dies zu einer Kürzung der geltend gemachten Vorsteuern. Außerdem habe der Übergang vom Umsatzschlüssel zum Flächenschlüssel ab Januar 2004 eine Änderung der Verhältnisse und damit eine Berichtigung der Vorsteuern nach § 15a UStG zur Folge.
Das FG gab der gegen den auf dieser Grundlage ergangenen Umsatzsteuerbescheid 2004 eingelegten Klage statt. Auf die Revision des Finanzamtes hat der BFH das Verfahren ausgesetzt und dem EuGH zur Vorabentscheidung vorgelegt. Der EuGH hat mit Urteil vom 8.11.2012 (C-511/10) entschieden, dass Art. 17 Abs. 5 Unterabs. 3 der Richtlinie 77/388/EWG dahin auszulegen sei, "dass er es den Mitgliedstaaten erlaubt, zum Zweck der Berechnung des Pro-rata-Satzes für den Abzug der Vorsteuern aus einem bestimmten Umsatz wie der Errichtung eines gemischt genutzten Gebäudes vorrangig einen anderen Aufteilungsschlüssel als den in Art. 19 Abs. 1 dieser Richtlinie vorgesehenen Umsatzschlüssel vorzuschreiben, vorausgesetzt, die herangezogene Methode gewährleistet eine präzisere Bestimmung dieses Pro-rata-Satzes".
Auf dieser Grundlage hat der BFH das erstinstanzliche Urteil aufgehoben und zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das FG zurückverwiesen.
Die Gründe:
Entgegen der Entscheidung des FG war die Klägerin nicht zu einer Vorsteueraufteilung gem. § 15 Abs. 4 UStG nach Gebäudeumsätzen berechtigt. Im Hinblick auf die somit grundsätzlich flächenbezogene vorzunehmende Vorsteueraufteilung sind aber noch weitere Feststellungen durch das FG zu treffen.
Die Neuregelung der Vorsteueraufteilung in § 15 Abs. 4 S. 3 UStG ist mit dem Unionsrecht vereinbar. Die Vorschrift ordnet seit dem 1.1.2004 einen Vorrang des Flächenschlüssels vor dem Umsatzschlüssel an. Da der Vorsteuerabzug nur für steuerpflichtige Ausgangsumsätze möglich ist, war eine Aufteilung der Vorsteuern erforderlich. Der objektbezogene Flächenschlüssel führt zu einer präziseren Vorsteueraufteilung als der auf die Gesamtumsätze des Unternehmens bezogene Pro-rata-Satz nach Art. 17 Abs. 5 der 6 der EG-Richtlinie. Deshalb darf ihn der deutsche Gesetzgeber nach dem EuGH-Urteil vom 8.11.2012 vorrangig vor dem Umsatzschlüssel zur Aufteilung vorsehen.
Der Vorrang des Flächenschlüssels nach § 15 Abs. 4 S. 3 UStG gilt aber nur für solche Vorsteuerbeträge, die der Berichtigung nach § 15a UStG unterliegen. Hierunter fallen insbesondere Vorsteuern aus Anschaffungs- und Herstellungskosten von Wirtschaftsgütern.
Der Senat weicht mit seiner Entscheidung nicht von der Rechtsprechung des XI. Senats ab, so dass er offenlassen kann, ob er sich dessen Rechtsprechung anschließt, nach der eine Divergenzanfrage gem. § 11 Abs. 3 FGO eines erkennenden Senats an den Senat, von dessen Entscheidung abgewichen werden soll, ausscheiden soll, wenn die Rechtsfrage zwischenzeitlich durch ein Urteil des EuGH im Vorabentscheidungsverfahren abweichend von der Divergenzentscheidung für die nationalen Gerichte unionsrechtlich bindend entschieden wurde. Insbesondere liegt keine Abweichung zu der Rechtsprechung des XI. Senats vor, nach der auf die Aufteilung von Vorsteuerbeträgen, die für eine wirtschaftliche und eine nichtwirtschaftliche (private) Tätigkeit angefallen sind, § 15 Abs. 4 UStG analog anzuwenden ist.
Linkhinweis:
- Der Volltext der Entscheidung ist auf der Homepage des BFH veröffentlicht.
- Um direkt zum Volltext der Entscheidung vom 22.8.2013 zu gelangen, klicken Sie bitte hier.
- Um direkt zum Volltext der Entscheidung vom 22.7.2010 zu gelangen, klicken Sie bitte hier.