Wirtschaftsrecht

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Das sollten Sie im Wirtschaftsrecht unbedingt wissen! News zu wichtigen aktuellen Urteilen und Beschlüssen sowie Informationen über Gesetzgebungsvorhaben.

Online-Dossier: AI Regulation & KI-Verordnung
Dieses Online-Dossier soll Ihnen den Start in diese Materie erleichtern und ermöglichen, mit der dynamischen Entwicklung Schritt zu halten. Für Unternehmen gilt es, rechtzeitig tragfähige technische Lösungen aufzusetzen und in belastbaren Vertragsstrukturen einzufangen.

Online-Dossier: Data Act
Der Data Act verfolgt das Ziel, die Datenwirtschaft der EU zu verbessern und einen wettbewerbsfähigen Datenmarkt zu fördern, indem Daten (insbesondere Industriedaten) zugänglicher und nutzbarer gemacht, datengetriebene Innovationen gefördert und die Datenverfügbarkeit erhöht werden.

Dieses Online-Dossier soll Ihnen den Start in diese Materie erleichtern und ermöglichen, mit der dynamischen Entwicklung Schritt zu halten.

Online-Dossier: Kryptowährung – Blockchain – Smart Contract – NFT
Distributed Ledger Technologies (DLT) sind längst kein Novum mehr. Dabei hat der globale Erfolg der Kryptowährung „Bitcoin“ der Variante der Blockchain einen erhöhten Bekanntheitsgrad verschafft. Es mangelt allerdings (noch) an flächendeckendem Einsatz derartiger Technologien – jedenfalls im Rechtsverkehr, obwohl sich diese etwa auch für die Abgabe rechtsgeschäftlicher Erklärungen oder automatische Vertragsschlüsse eignen. Immerhin gibt es zur auf Blockchain basierenden Kryptowährung „Bitcoin“ schon erste Rechtsprechung. 

Mit diesem Online-Dossier geben wir Ihnen fortlaufend einen Überblick über die aktuellen rechtlichen Diskussionen in Sachen Kryptowährung & Co.

pro Seite
19.05.2025

Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens - Aserbaidschan: Veröffentlichung privater Fotos und Videoaufnahmen einer Journalistin auf Facebook

EGMR v. 11.3.2025 - 30551/18

Im Falle der rechtswidrigen Offenlegung privater Informationen besteht eine staatliche Verpflichtung, wirksame Untersuchungen durchzuführen, um Abhilfe zu schaffen, soweit dies möglich ist. (Aytaj Ahmadova gegen Aserbaidschan)

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19.05.2025

Meinungsfreiheit - Bulgarien: Verwehrter Zugriff einer Journalistin zu Gerichtsurteil

EGMR v. 4.3.2025 - 4326/18

Die Öffentlichkeit von Urteilen, einschließlich ihrer Begründung, ist in einer demokratischen Gesellschaft von grundsätzlicher Relevanz. (Girginova gegen Bulgarien)

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16.05.2025

Zur Wirksamkeit des Widerrufs der auf Abschluss eines Verbraucherdarlehensvertrags gerichteten Willenserklärungen

BGH v. 29.4.2025 - XI ZR 140/23

Der Feststellungsantrag des Darlehensnehmers, aufgrund des Widerrufs seiner Vertragserklärung nicht mehr zur Zahlung von Zins- und Tilgungsleistungen aus dem Darlehensvertrag verpflichtet zu sein, zielt allein auf die vertraglichen Erfüllungsansprüche aus dem Darlehensvertrag gem. § 488 Abs. 1 Satz 2 BGB (Bestätigung von Senatsbeschluss vom 19.9.2023 - XI ZR 58/23, WM 2023, 1955).

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16.05.2025

Namensnennung einer Richterin in dem Buch "Rechte Richter" ist zulässig

OLG Frankfurt a.M. v. 8.5.2025 - 16 U 11/23

Die Informations- und Kontrollfunktion der Presse begründet ein öffentliches Informationsinteresse an der namentlichen Nennung von Personen, die in amtlicher Funktion oder als Organ der Rechtspflege an einem Gerichtsverfahren mitwirken. Ob der (vollständig) Name genannt wird, können Medienvertreter allein nach publizistischen Interessen entscheiden,

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16.05.2025

Werbung mit der Angabe "Bequemer Kauf auf Rechnung"

EuGH v. 15.5.2025 - C-100/24

Eine Werbeaussage auf der Website eines im Onlinehandel tätigen Unternehmens, mit der auf eine bestimmte Zahlungsmodalität hingewiesen wird (hier: "Bequemer Kauf auf Rechnung"), fällt unter den Begriff "Angebot zur Verkaufsförderung" i.S.v. Art. 6 Buchst. c der Richtlinie 2000/31/EG über den elektronischen Geschäftsverkehr, sofern dem Adressaten der Aussage damit ein objektiver und sicherer Vorteil verschafft wird, der sein Verhalten bei der Entscheidung für eine Ware oder Dienstleistung beeinflussen kann. Der mit dem Kauf einer Ware auf Rechnung verbundene Zahlungsaufschub stellt einen - wenn auch geringfügigen - geldwerten Vorteil dar, da der als Kaufpreis geschuldete Betrag dem Käufer länger zur Verfügung steht und ihm damit einen Liquiditätsvorschuss verschafft.

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14.05.2025

Zur Frage der Einordnung einer Energieanlage als von den Pflichten eines Netzbetreibers befreite Kundenanlage

BGH v. 13.5.2025 - EnVR 83/20

Die Rechtsbeschwerde eines Energieversorgungsunternehmens, das den Anschluss zweier Energieanlagen als Kundenanlagen i.S.v. § 3 Nr. 24a EnWG an das örtliche Verteilernetz begehrte, hatte vor dem BGH keinen Erfolg. § 3 Nr. 24a EnWG ist richtlinienkonform dahin auszulegen, dass eine Kundenanlage nur dann gegeben ist, wenn sie kein Verteilernetz i.S.v. Art. 2 Nr. 28 der Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie darstellt.

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14.05.2025

Ausstellung einer Bordkarte nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründet keine Masseverbindlichkeit

BGH v. 10.4.2025 - IX ZR 95/24

Stellt ein Flugbeförderungsanspruch nur eine Insolvenzforderung dar, begründet die nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Luftfahrtunternehmens erfolgte Ausstellung einer Bordkarte keine Masseverbindlichkeit.

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13.05.2025

Phishing bei Reisebuchung: Kein Anspruch auf Rückzahlung abgebuchter Kreditkartenbeträge

AG München v. 8.1.2025 - 271 C 16677/24

Das AG München hat die Schadensersatzklage gegen eine Bank abgewiesen. Die Klägerin wollte unberechtigte Abbuchungen von ihrem Kreditkarten-Konto in Höhe von insgesamt ca. 1.950 € ersetzt bekommen. Das AG kam aber zu dem Ergebnis, dass die Klägerin eine SMS-Tan grob fahrlässig an Dritte weitergegeben haben muss, weshalb ein Schadensersatzanspruch der Bank gegen die Klägerin in gleicher Höhe besteht, mit dem die Bank aufrechnen kann.

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13.05.2025

Finanzielle Probleme eines Anwalts in Urteil öffentlich gemacht: Klage gegen Openjur erfolglos

LG Hamburg v. 9.5.2025 - 324 O 278/23

Das LG Hamburg hat die Klage eines Rechtsanwalts gegen Openjur auf Schadensersatz abgewiesen. Openjur hatte eine Gerichtsentscheidung mit Klarnamen des Anwalts veröffentlicht, aus der finanzielle Probleme des Betroffenen ablesbar waren. Die Tätigkeit von Openjur unterfalle jedoch der Bereichsausnahme für journalistische Zwecke des Art. 85 Abs. 2 DSGVO, urteilte das LG. Die Veröffentlichung des Namens stelle sich aufgrund der Wahrnehmung berechtigter Interessen als gerechtfertigt dar.

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12.05.2025

Kein Zugang zu Unterlagen des BND zur Zusammenarbeit mit einem Comic-Verleger

BVerwG v. 30.4.2025 - 10 A 1.24

Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat einem Journalisten zu Recht den Zugang zu Unterlagen zur früheren Zusammenarbeit des BND mit Rolf Kauka bzw. dem Kauka Verlag ("Fix und Foxi") verwehrt. Das hat das in erster und letzter Instanz zuständige BVerwG in Leipzig heute entschieden.

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12.05.2025

Schufa: Betrugsprävention gilt als berechtigtes Interesse i.S.d. Art. 6 Abs. 1 lit f) DSGVO

OLG Bamberg v. 5.5.2025 - 4 U 120/24 e

Nach der EuGH-Rechtsprechung (Urt. v. 4.7.2023, C-252/21) sind Verarbeitungen personenbezogener Daten nach Art. Art. 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO unter drei kumulativen Voraussetzungen rechtmäßig: Was als berechtigtes Interesse zu gelten hat, bestimmt Art. 6 Abs. 1 lit f) DSGVO zwar nicht ausdrücklich näher. Anhalt bietet jedoch der Erwägungsgrund Nr. 47 zur DSGVO. Darin wird die Betrugsprävention ausdrücklich genannt.

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09.05.2025

Ansprüche des Empfängers gegen den Unterfrachtführer wegen Beschädigung des Guts

BGH v. 24.4.2025 - I ZR 103/24

Hat es ein Unterfrachtführer übernommen, das Gut unmittelbar an den letzten Empfänger auszuliefern, kann dieser im Falle der Beschädigung des Guts gegenüber dem Unterfrachtführer gem. § 421 Abs. 1 Satz 2 HGB die Rechte aus dem Unterfrachtvertrag geltend machen.

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08.05.2025

Vergleich von Versicherungen auf Check24 mittels Tarifnoten keine vergleichende Werbung

EuGH v. 8.5.2025 - C-697/23

Art. 2 Buchst. c der Richtlinie 2006/114/EG über irreführende und vergleichende Werbung ist dahin auszulegen, dass ein Online-Vergleichsdienst für Waren oder Dienstleistungen, der von einem Unternehmen bereitgestellt wird, das kein "Mitbewerber" im Sinne dieser Bestimmung ist - also die von ihm verglichenen Waren oder Dienstleistungen nicht selbst anbietet und folglich auf einem Markt für unterschiedliche Waren oder Dienstleistungen tätig ist - nicht unter den Begriff "vergleichende Werbung" im Sinne dieser Bestimmung fällt. Das Gleiche gilt, wenn dieses Unternehmen als Vermittler auftritt und, ohne selbst auf dem Markt für diese Waren oder Dienstleistungen tätig zu sein, es Verbrauchern ermöglicht, Verträge mit Unternehmen abzuschließen, die die betreffenden Waren oder Dienstleistungen anbieten.

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08.05.2025

Mögliche Ansprüche des Enkels eines jüdischen Kaufmanns gegen Geldinstitut verjährt

OLG Hamm v. 7.5.2024 - 31 U 10/24

Einem Geldinstitut ist es nicht aus Rechtsgründen verwehrt, sich im Hinblick auf mögliche Ansprüche des Enkels eines jüdischen Kaufmanns hinsichtlich eines etwaigen Kontoguthabens auf die Verjährungsvorschriften zu berufen. Diese verletzen weder das Eigentumsrecht aus Art. 14 GG noch das nach Art. 3 Abs. 1 GG geltende Gleichheitsgebot. Die Verjährungsvorschriften sind auch nicht deshalb verfassungswidrig, weil zugunsten der von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen keine Ausnahmen gemacht wurden.

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07.05.2025

Nicht verzehrbare Wursthüllen und Wurstclips müssen austariert werden

BVerwG v. 6.5.2025 - 8 C 4.24

Nicht verzehrbare Wursthüllen und Wurstclips gehören zur Verpackung. Ihr Gewicht darf deshalb bei der Bestimmung der Füllmenge von vorverpackten Lebensmitteln nicht berücksichtigt werden.

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06.05.2025

Die Werbung mit gesundheitsbezogenen Angaben über pflanzliche Stoffe ist derzeit verboten

EuGH v. 30.4.2025 - C-386/23

Das grundsätzliche Verbot für die Werbung mit gesundheitsbezogenen Angaben über pflanzliche Stoffe gilt solange, bis die Kommission die Prüfung dieser Angaben abgeschlossen und sie in die Listen der zugelassenen gesundheitsbezogenen Angaben aufgenommen hat, sofern die Verwendung der Angaben nicht bereits nach einer Übergangsregelung zulässig ist.

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06.05.2025

Kein Schadensersatz für Kaufhausketten wegen Corona-Lockdown

LG Stuttgart v. 15.4.2025 - 7 O 224/23

Das LG Stuttgart hat die Schadensersatzklage zweier großer Kaufhausketten gegen das Land Baden-Württemberg im Zusammenhang mit den Corona-Lockdowns abgewiesen. Mit der Klage macht die Muttergesellschaft der Kaufhausketten Schadensersatzansprüche für ausgefallenen Gewinn in Höhe von über 32 Mio. € geltend. Laut LG waren die mehrmonatigen Geschäftsschließungen jedoch rechtmäßig und vereinbar mit dem Grundgesetz. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

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06.05.2025

Restriktive Maßnahmen: Keine Ausfuhr von Bargeld nach Russland zur Finanzierung medizinischer Behandlungen

EuGH v. 30.4.2025 - C-246/24

Das Verbot der Ausfuhr von auf Euro oder eine andere amtliche Währung eines Mitgliedstaats lautenden Banknoten nach Russland gilt auch, wenn mit dem Geld medizinische Behandlungen finanziert werden sollen. Nur die zur Finanzierung der Reise- und Aufenthaltskosten erforderlichen Beträge dürfen mitgeführt werden

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05.05.2025

Einsicht in Unterlagen des Bundeskartellamts zu Entgelten für electronic cash-Zahlungen

BVerwG v. 30.4.2025 - 10 C 2.24

Das Bundeskartellamt ist verpflichtet, der Klägerin Einsicht in die nichtöffentliche Fassung eines kartellrechtlichen Beschlusses zu gewähren. Das hat das BVerwG in Leipzig entschieden. Die Klägerin habe ein berechtigtes Interesse für die Einsicht in den Beschluss des Bundeskartellamts dadurch dargelegt, dass sie den Bescheid für das von ihr betriebene zivilrechtliche Schadensersatzverfahren zu nutzen beabsichtige.

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29.04.2025

Konzessionsvertrag ohne Durchführung eines neuen Vergabeverfahrens - EuGH präzisiert Voraussetzungen

EuGH v. 29.4.2025 - C-452/23

Die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen einen Konzessionsvertrag ohne Durchführung eines neuen Vergabeverfahrens zu ändern, besteht auch dann, wenn die Konzession ursprünglich an eine In-House-Einrichtung vergeben und der Konzessionsnehmer mittlerweile privatisiert wurde. Im Kontext eines Rechtsstreits über die Erweiterung bestehender Konzessionen für den Betrieb von Rastanlagen an deutschen Autobahnen auf die Errichtung und den Betrieb von Ladestationen für Elektrofahrzeuge ist dem EuGH die Frage gestellt worden, ob eine solche Erweiterung unter bestimmten Voraussetzungen ohne Durchführung eines neuen Vergabeverfahrens vorgenommen werden kann. Dem steht nach Auffassung des EuGH nicht entgegen, dass die Konzession ursprünglich an eine In-House-Einrichtung vergeben und der Konzessionsnehmer mittlerweile privatisiert wurde. 

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